Der Sternenhimmel im November

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    Der Sternenhimmel im November

    © Astrogarten; Der Sternenhimmel am 15. November 2004 um 23 Uhr MEZ.
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    Noch zu Beginn des Monats November ist das Sternbild Herkules (lat. Hercules) zu sehen, sein bekanntestes Deep Sky Objekt ist M13 (NCG 6205), ein Kugelsternhaufen, der auf dem zentralen Sternenquadrat des Herkules liegt.
    Weiter nördlich befindet sich der Drache (lat. Draco), der den kleinen Wagen (lat. Ursa Minor) halbkreisförmig umgibt. Im ersten Moment mag es verwundern, daß der Verlauf dieses Sternbildes eher dem einer Schlange, als einer Echse gleicht. Doch wie viele andere Himmelsobjekte auch, hat der Name des Drachen seinen Ursprung in der Antike und zu dieser Zeit verstanden die Menschen unter Drachen eine geflügelte Schlange, so ist es nachzuvollziehen, daß „ihr Himmelsdrache“ auch eine längliche Form bekam. Was das Beobachten betrifft, so ist dieses Sternbild vor allem wegen seiner Spiralgalaxie NGC 6503 und dem Planetarischen Nebel NGC 6543 interessant.
    Nur noch in der ersten Nachthälfte am Firmament zu betrachten ist die Leier (lat. Lyra). Auch sie enthält, zwischen den Sternen Sheliak und Sulafat gelegen, einen planetarischen Nebel M 57 (NGC 6720). Er wird auch Ringnebel genannt, ist etwa 5000 Jahre alt und hat einen Durchmesser von etwa 2/3 Lichtjahren.
    Ein gut zu beobachtendes Doppelsternpaar befindet sich im benachbarten Sternbild Schwan (lat. Cygnus), genauer gesagt, im Kopf des Schwans. Es handelt sich um den Stern Albireo, von dem eine Komponente leicht bläulich, die andere orange erscheint. Ebenso wie Leier ist auch der Schwan nur noch in der ersten Nachthälfte zu erkennen, noch vor ihm verläßt auch der weiter südlich liegende Adler (lat. Aquila) den für uns sichtbaren Himmelsabschnitt.
    Hingegen sind Pegasus (lat. Pegasus) und Andromeda (lat. Andromeda) bis weit in die zweite Nachthälfte zu sehen, ebenso Kassiopeia (lat. Cassiopeia) und Kepheus (lat. Cepheus), die zu den zirkumpolaren Sternbildern zählen.
    Schon mit bloßem Auge zu erkennen ist das Sternenhaufenpaar: h und chi im Perseus (lat. Perseus). Neben Perseus, ebenfalls auf dem Band der Milchstraße gelegen, befindet sich auch der Fuhrmann (lat. Auriga) mit seinem Hauptstern Capella und einigen offenen Sternenhaufen, zum Beispiel M 38, M 36 und M 37.
    Als südlichste Sternbilder sind die Fische (lat. Pisces) und der Walfisch (lat.Cetus) vertreten. In den Fischen befindet sich unter anderem die Spiralgalaxie M 74 (NGC 628). Der Walfisch fällt vor allem durch seinen hellen, veränderlichen Doppelstern Mira auf. Etwas nordöstlich dieses Sterns finden wir auch zwei relativ nahe beieinander stehende Galaxien M 77 (NGC 1068) und NGC 936. Ebenfalls südlich, aber erst in der zweiten Nachthälfte sichtbar, ist das Sternbild Eridanus (lat. Eridanus), dieses trägt als Beinamen auch „der Fluß“, und führt vom Walfisch bis zum Orion (lat. Orion), der vor allem für den gleichnamigen Nebel bekannt ist, ein Emissionsnebel, welcher einen Durchmesser von 10-15 Lichtjahren hat, und schon mit bloßem Auge gesehen werden kann. Aber dieses Sternbild, das zu einem der schönstens Wintersternbilder zählt, enthält noch weitere Besonderheiten, hierzu zählt auch der Pferdekopfnebel. Auch hierbei handelt es sich um einen Emissionsnebel, der sich unterhalb des linken Gürtelsterns befindet, und der von einer Dunkelwolke in Form eines Pferdekopfes überlagert wird. Die zwei hellsten Sterne Orions sind beides Überriesen mit Durchmessern um das 350 fache des Durchmessers unserer Sonne.
    Ein weiteres Wintersternbild ist der Stier (lat. Taurus) mit zwei bemerkenswerten Sternansammlungen, den Plejaden und den Hyaden, des weiteren befindet sich auch der Crab-Nebel (M1, NGC 1952) oder Krebsnebel in ihm. Dies sind die Überreste einer Supernova, die sich, nach chinesischen Berichten, im Jahr 1054 n.Chr. zugetragen hat. Der Kern des damals explodierten Sterns ist heute zu einem Pulsar geworden.
    Die Zwillinge (lat. Gemini), der Kleine Hund (lat. Canis Minor) sowie das Einhorn (lat. Monoceros) sind etwa ab 21:00 Uhr zu sehen. Das Einhorn enthält einige Sternenhaufen sowie Nebel. Zu den bekanntesten zählt wohl der Rosettennebel, der zu den Emissionsnebeln gehört und etwa 4500 Lichtjahre von uns entfernt ist.
    Das Sternbild des Großen Hundes (lat. Canis Major) ist etwa ab 1:00 Uhr mit seinem hellsten Stern Sirius zu sehen. Etwa um die selbe Zeit erscheinen im Osten auch Krebs (lat. Cancer), Löwe (lat. Leo) und Wasserschlange (lat. Hydra). Erst in den frühen Morgenstunden um 4:00 Uhr werden weitere Sternbilder, wie die Jungfrau (lat. Virgo) und der Becher (lat. Crater), sichtbar.

     

    Mondphasen
    Nachdem die letzte totale Mondfinsternis für das Jahr 2004 für die meisten buchstäblich ins Wasser fiel, ereignet sich am 5. November das letzte Mondviertel. Eine Woche später, am 12. November, ist der Mond nicht zusehen, es ist Neumond. In der zweiten Monatshälfte, genauer gesagt am 19. November ist das erste Mondviertel zu erkennen und genau vier Wochen vor Heiligabend strahlt der Vollmond (24.11.) am Sternenhimmel.

    Heutiges Datum:

    Vollmond
    28. Oktober (Mondfinsternis)
    Letztes Viertel
      5. November
    Neumond
    12. November
    Erstes Viertel
    19. November
    Vollmond
    24. November
    Aktuelle Mondphase

     

    Besondere Konstellationen und Ereignisse

    In den frühen Morgenstunden des 4. Novembers kommt es zu einer sehr engen Begegnung (0.6°) zwischen Venus und Jupiter.

    Am 3.11. erreichten uns zwei sehr schöne Bilder dieser hübschen Konstellation, die wir Ihnen hier nicht vorenthalten möchten.
    Venus ist der hellere "Lichtpunkt" und steht oberhalb von Jupiter.

    © Katja Möllenbruck; Venus und Jupiter am 3.11.2004 6:42 Uhr MEZ; Kodak Digitalkamera DX 6490 auf Stativ; f/3.2, Belichtungszeit 3 sec., ISO 100. © Katja Möllenbruck; Venus und Jupiter am 3.11.2004 6:43 Uhr MEZ; Kodak Digitalkamera DX 6490 auf Stativ; f/3.2, Belichtungszeit 4 sec., ISO 100. © Katja Möllenbruck; Venus und Jupiter am 5.11.2004 6:55 Uhr MEZ; Kodak Digitalkamera DX 6490 auf Stativ; f/3.2, Belichtungszeit 1/8 sec., ISO 100. © Katja Möllenbruck; Venus und Jupiter am 5.11.2004 6:58 Uhr MEZ; Kodak Digitalkamera DX 6490 auf Stativ; f/6.3, Belichtungszeit 0.7 sec., ISO 100. © Katja Möllenbruck; Venus und Jupiter am 5.11.2004 6:59 Uhr MEZ; Kodak Digitalkamera DX 6490 auf Stativ; f/6.3, Belichtungszeit 0.7 sec., ISO 100. © Katja Möllenbruck; Venus, Jupiter und Mond am 9.11.2004 7:06 Uhr MEZ; Kodak Digitalkamera DX 6490 auf Stativ. © Katja Möllenbruck; Venus, Jupiter und Mond am 9.11.2004 7:07 Uhr MEZ; Kodak Digitalkamera DX 6490 auf Stativ.
    © Katja Möllenbruck
    © Oliver Aders; Venus und Jupiter am 5.11.2004 5:10 Uhr MEZ; Powershot A75, 15 sec., Ort: Pöppinghausen. © Oliver Aders; Venus und Jupiter am 5.11.2004 5:10 Uhr MEZ; Powershot A75, 15 sec., Ort: Pöppinghausen.
    © Oliver Aders

    Wer schickt uns weitere Bilder zu?

    Am 10. November gesellt sich die schmale Mondsichel zu Venus und Jupiter.
    Vom 13. – 20. November ist der Meteorschwarm der Leoniden zu sehen. Das Maximum wird in der Nacht vom 16. zum 17. November gegen 3 Uhr erwartet.

     

    Tag
    Zeit (MESZ)
    Ereignis
    4./5.
    5°°
    Venus bei Jupiter (0.6° Abstand)
       
    10.
    5°°
    Mond bei Venus (2.3° Abstand) und Jupiter
       
    11.
    6°°
    Mond bei Mars (1.7° Abstand)
       
    16. - 17.
    3°°
    Leoniden (Sternschnuppen, ca. 20-60 Stück/h)
       

     

    Periodische Sternschnuppenströme
    Eines der ereignisreichsten Sternschnuppenströme in den letzten Jahren waren die Leoniden. Ihr Ursprungskomet ist 55P/Temple-Tuttle. Der Radiant (Ausstrahlungspunkt) der Leoniden liegt im Sternbild des Löwen. Daher auch ihr Name (Sternbildname: lat. Leo).
    Die Leoniden werden in diesem Jahr nicht besonders spektakulär zu beobachten sein, sofern Petrus mitspielt und uns gutes Wetter schenkt. Bei der Auswahl des Beobachtungsplatzes sollte eine gute Rundumsicht sowie ein dunkler Platz gewählt werden. Den fast fertigen Halbmond sollte man im Rücken lassen oder z.B. durch das Auto verdecken. Mit der Beobachtung sollte recht früh begonnen werden. Auch die Tage davor und danach sollten mit in die Beobachtungszeit berücksichtigt werden.
    Die Position des Radianten befindet sich im Löwen und hat am 15. November folgende Koordinaten a = 150°, d = +23°.
    Die Sternschnuppen werden gezählt und in Stunden angegeben. Der Oberbegriff dafür heißt ZHR und kommt aus dem englischen (ZHR = zenithal hourly rate).
    Normalerweise wird für die stündliche Aktivität der Zenit gewählt mit einer Himmelshelligkeit von 6.5 mag. Mit viel Glück lassen sich ca. 20 – 60 Sternschnuppen pro Stunde sehen.
    Am besten genießen Sie den Anblick der Leoniden in einem Liegestuhl. Dort legen sie eine Isomatte rein und wickeln sich dann in warme Decken oder in einem sehr guten Schlafsack ein. Sie können eine Strichliste führen oder den Anblick pur genießen.
    Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

     

    Planeten
    Merkur gelangt trotz seiner sehr großen östlichen Elongation (21.11) in unser Sichtbarkeitsfenster – er bleibt in diesem Monat unsichtbar. Sonst hätte man ihn in der Abenddämmerung ausfindig machen können.
    Venus ist am Morgenhimmel zu beobachten und ist dort recht auffällig. Am 4. November zieht sie mit nur 0.6° Abstand an Jupiter vorbei. Ein recht seltenes Ereignis, welches man nicht verpassen sollten. Der Anblick wird am 10. November durch die schmale Mondsichel noch mal um einiges romantischer.
    Den Anblick für Venus und Jupiter genießen Sie am besten im Fernglas, Teleskop oder mit dem bloßem Auge.
    Mars sollte ab der Monatsmitte am Morgenhimmel sichtbar werden.
    Jupiter ist genau wie Venus am Morgenhimmel zu bewundern. Am 4. November kommt es zu einer sehr engen und seltenen Begegnung mit Venus.
    Saturn ist fast die ganze Nacht hindurch zu beobachten und stellt somit ein ideales Beobachtungsobjekt dar. Er ist recht einfach zu finden, da er etwas unterhalb der Zwillinge steht.
    Uranus und Neptun sind nur noch in den ersten Nachtstunden am Firmament auszumachen.
    Pluto bleibt in diesem Monat unsichtbar, da er sich zu nahe an unserer Sonne befindet.

    Schnellübersicht
    Planet  
    Auf- Untergang
    (Zeit in MEZ)
    Scheinbarer Äquatordurchmesser
    (in Bogensekunden)
    Helligkeit
    (in mag)
    Merkur
    MA
    ME
    08:49 - 17:23
    09:36 - 17:17
    5.09
    8.43
      - 0.35
      + 0.51
    Venus
    MA
    ME
    03:49 - 15:55
    05:13 - 15:12
    13.38
    11.86
      - 4.02
      - 3.98
    Mars
    MA
    ME
    05:41 - 16:25
    05:35 - 15:11
      3.65
      3.85
      + 1.74
      + 1.68
    Jupiter
    MA
    ME
    04:14 - 15:59
    02:49 - 14:15
    31.4
    33.1
      - 1.73
      - 1.84
    Saturn
    MA
    ME
    21:40 - 13:23
    19:44 - 11:28
    18.8
    19.8
      - 0.23
      - 0.42
    Uranus
    MA
    ME
    14:46 - 01:07
    12:52 - 23:10
      3.57
      3.48
      + 5.79
      + 5.84
    Neptun
    MA
    ME
    13:57 - 23:12
    12:04 - 21:20
      2.23
      2.20
      + 7.91
      + 7.94
    Pluto
    MA
    ME
    10:07 - 19:45
    08:18 - 17:54
      0.13
      0.13
    + 13.95
    + 13.96
    MA = Monatsanfang
    ME = Monatsende
    Die Auf- und Untergangszeiten gelten genau für einen Ort 10° östlich von Greenwich und 50° nördlicher Breite.

     

    Kometen
    Keine.

     


    Die Stern- und Aufsuchkarten wurden mit dem Sternkartenprogramm TheSky Version 5, Deutsch, Level 4 (V5D4) der Firma Software Bisque erstellt.

    Besonderen Dank gilt der Firma Intercon Spacetec für die freundliche Unterstützung.

    Für die Betrachtung der Stern- und Aufsuchkarten (pdf-Dateien) benötigen Sie den Adobe® Acrobat® Reader® von Adobe®. Diesen müssen Sie sich lediglich auf Ihren PC-Downloaden und installieren, sofern Sie ihn noch nicht besitzen.
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    © Manuela Vogt 2004

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    Letzte Änderung: 10. November 2004